Was ist ein Kamin?



Die Nomenklatura ist nicht eindeutig. Ein Kamin ist in der Regel ein Bauwerk und gehört somit zum Gebäude. Unterschieden wird dabei heute zwischen offenen Kaminen und geschlossen zu betreibenden Kaminen (Heizkamin). Teilweise kann ein Heizkamin aber auch offen betrieben werden. Ein Ofen wird (überwiegend) mit geschlossenem Feuerraum betrieben, hat deshalb immer eine Tür oder Klappe und steht häufig frei im Raum. Ein Ofen kann aber auch ein Bauwerk sein und damit zum Gebäude gehören (Kachelofen, Pizzaofen). Letztlich steht bei einem Ofen immer die Wärmeabgabe im Vordergrund.

Ein Kamin besteht in der Regel aus einem Feuerraum, einem Rauchsammler (auch Esse genannt) und einer Verbindungsleitung zu einem Schornstein. Zusätzliche Komponenten können sein: ein Rost, eine Wärmedämmung zum Schutz angrenzender Bausubstanz, eine Rauchklappe und Türen zum Verschließen des Feuerraums. Der Feuerraum wird hergestellt aus einem nichtbrennbaren Material, bevorzugt wird er mit Feuerfeststeinen ausgemauert. Alternativ kann der Feuerraum aus Gusseisenplatten hergestellt werden. Industriell hergestellte Feuerräume aus Stahlblech bedürfen einer zusätzlichen Auskleidung (z. B. Schamotte, Vermiculite, Kalziumsilikat) um das Stahlblech vor direktem Flammenangriff zu schützen. Der Rauchsammler und die Verbindungsleitung werden ebenfalls aus einem nichtbrennbaren Material hergestellt, heute wird bevorzugt Stahlblech verwendet. Die technischen Bestandteile des Kamins werden zum Raum hin verkleidet bzw. abgemauert. Häufig wird der Kamin vor einer rückseitigen Hauswand platziert und ragt in den Raum hinein. Hinter, über oder neben dem Kamin befindet sich der Schornstein zur Abführung der Rauchgase.